Forscherwoche in Hannover und Umgebung 20. - 24.01.2025
In der Woche vom 20. bis zum 24. Januar 2025 bot sich sechs naturwissenschaftlich begeisterten Schüler*innen der Jahrgangsstufen 10 und 11 die Möglichkeit, begleitet von Herrn Werner und Herrn Töpel, nach Hannover zu fahren, um ihren Wissensschatz in den Fachbereichen Chemie, Biologie, Physik, Astronomie und Informatik zu erweitern. Doch nicht nur die Wissenschaft stand in dieser Woche im Vordergrund. Auf das Knüpfen neuer Kontakte wurde ebenfalls wert gelegt. So machten wir Bekanntschaft mit jungen Forscherinnen und Forschern aus Hildesheim und Oslo, sowie vom Ammersee, die ebenfalls an diesem großartigen Projekt teilnahmen. Wir reisten durch Hannover und Umgebung, besuchten unterschiedlichste Universitäten, Institute, Labore, beantworteten neue Fragen und widmeten uns spannenden Themenbereichen. Die 5 Tage vergingen wie im Flug. Die folgenden Zeilen sollen einen kleinen Einblick in die Ereignisse der vergangenen Tage bieten.
Am Montag ging es für uns Forscher schon früh los. 07:30 Uhr starteten wir in Richtung Harz. Dort fanden wir uns am Luftfahrtmuseum Wernigerode wieder. Es zeigte sich schnell, dass wir dort viel Neues lernen können. Zum einen gibt es zahlreiche Flugzeuge aus allen Zeiten der Luftfahrtgeschichte. Seien es Kampflugzeuge oder Passagiermaschinen. Andererseits gab es zahlreiche Autos und Motoren. Aber auch für Unterhaltung war gesorgt. Zum einen durch physikalische Experimente, zum anderen durch einen Flugsimulator, der von uns gründlich ausprobiert wurde. Das Beste war aber die große Rutsche! Von einem Flugzeug auf dem Dach des Museums führte sie steil nach unten. So wurde vor der Weiterfahrt also noch ordentlich gerutscht, nicht ohne so manchen lustigen Sturz. Untergebracht waren alle Teilnehmer in der Jugendherberge DJH Jugendherberge Hannover International. Zum Kennenlernen ging es gleich am ersten Abend zu einem Escape Room Event. So war es uns auferlegt, den „Schatz der Inka“ zu finden.
In Teams zusammengestellt aus den Schülern den vier verschiedenen Schulen, sollten wir in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Nach einer spannenden Zeit aus Rätseln, Geschicklichkeit und Konkurrenz (mein Team trug den Sieg davon), ging es für uns alle zum Abendessen in die Jugendherberge zurück. Nach dem Speisen ging es dann auf die Zimmer und der erste Tag der Forscherwoche ging ruhig zu Ende.
Am Dienstagvormittag führte uns die Forschungsreise ans Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover. Dort stand das Ergründen der dunklen Seite des Kosmos mittels Gravitationswellen auf dem Programm. Das im Jahr 2002 in Hannover eröffnete Teilinstitut des Potsdamer Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik befasst sich mit der Entstehung, Messung und Auswertung von Gravitationswellen. So ist es u.a. an der Betreibung des deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektors GEO600 beteiligt, der sich rund 20km südlich von Hannover befindet. Des Weiteren setzt sich das Teilinstitut für die Entwicklung neuer Messtechnologien und mathematischer Methoden ein. Der erstmalige Nachweis von Gravitationswellen erfolgte am 14.September 2015, wie uns in einem anschaulichen Vortrag über die Forschungsarbeit des Instituts erklärt worden ist. Diese entstanden durch die Umkreisung und Verschmelzung von zwei schwarzen Löchern. Des Weiteren erfuhren wir in dieser Präsentation, wie diese Erscheinung entsteht und wie sie definiert ist. Bereits Albert Einstein formulierte seine Vorstellung von Gravitationswellen in der berühmten Relativitätstheorie.
Raum und Zeit sind laut ihm wie ein Gummituch zu betrachten. Jede Energie oder Masse im Universum verursachen durch ihre Anziehungskraft eine Delle auf diesem Tuch, welches von Einstein als Raumzeit bezeichnet wird. Bewegen sich nun Objekte auf diesem Tuch, entstehen Wellen in der Raumzeit, die sogenannten Gravitationswellen. Sowohl Raum als auch Zeit werden kurzzeitig gestaucht und gedehnt. Ein vergleichbares, anschauliches Beispiel ist hier ein Boot, welches Wellen erzeugt, wenn es über eine Wasseroberfläche fährt.
Nach diesem aufschlussreichen Vortrag durfte eine kurze Führung durch das Computersystem, welches die Messdaten auswertet, nicht fehlen. Nach einem kurzen Abstecher in die Mensa, widmeten wir uns in der zweiten Tageshälfte der Chemie in einem der Labore der Universität Hannover. Unser Projekt hieß hier: „Identifikation von organischen Verbindungen mittels Dünnschichtchromatographie“. Das Experimentieren erfolgte in Gruppe. Jede Gruppe erhielt hierbei ein individuelles Probengemisch aus drei verschiedenen organischen Verbindungen (z.B. Zimtalkohol, Lutidin oder Zimtsäure). Die Probe wurde nun in Aceton gelöst und auf einen Dünnschichtkarte gegeben. Nun galt es mittels UV Licht oder anderen Reagenzien durch typische Färbungen oder sichtbar werdender Flecken die in der Probe enthaltenen Chemikalien nachzuweisen, was jeder Gruppe schlussendlich auch gelang. Den Tag ließen wir in der Jugendherberge mit einer Partie Skat ausklingen.
Am 3. Tag der Forscherwoche (22.01.2025) hieß es Pipetten präparieren, die Ohren spitzen und ein ruhiges Händchen zu bewahren. Für die Forschenden ging es zum Biotechnologischen Schülerlabor nach Braunschweig. Bereits 6:00 Uhr wurden Brötchen geschmiert, um dann pünktlich um 6:15 Uhr die Jugendherberge in Hannover zu verlassen. Mit dem Zug fuhren wir über Hildesheim in Richtung Braunschweig. Nur noch eine kurze Fahrt mit dem Bus und ein kleiner Fußweg trennten die Forschenden von ihrer heutigen Aufgabe, die Auswirkung von UV-Strahlen auf die DNA festzustellen. Als Erstes stand eine allgemeine Einweisung über den Versuch und die Sicherheitshinweise an. Anschließend kleideten sich alle laborgerecht mit Kittel, Schutzbrille und Handschuhen, sodass sie nun aussahen wie richtige Wissenschaftler. Nach einer kurzen Einführung ins Pipettieren, bereiteten die Forschenden alles penibel vor, um mit dem Experiment zu starten. Sie hielten sich dabei strikt an das Protokoll, da mit der Plasmid-DNA von Bakterien experimentiert wurde. Die Forschenden hatten dabei nicht nur die Möglichkeit, in der Praxis etwas Neues zu lernen (z.B. die Extraktion von Plasmid DNA), sondern auch in der Theorie. Denn während die gelöste DNA mit UV-Strahlen bestrahlt wurde, brachten die Versuchsleiter des Instituts das Thema UV-Strahlung und deren Auswirkung auf die DNA den Forschenden näher. Nachdem die DNA exakt nach den vorgeschriebenen Zeitangaben bestrahlt wurde (0 min; 30 min; 60 min; 120 min), war nun ein ruhiges Händchen gefragt. Denn die bestrahlten Proben mussten nun in die Geltaschen der Agarose-Gelelektrophorese eingespritzt werden. Als alle Proben der einzelnen 2er Gruppen in den Geltaschen saßen, wurde an die Gelplatte für 45 min eine Gleichspannung angelegt. Dadurch begann sich die DNA nach verschiedenen Dicken und Längen zu separieren. Es entstanden unterschiedliche Banden-Muster.
Nach einer kurzen Auswertung dieser Ergebnisse war der Tag am Institut auch schon beendet. Zufrieden begaben sich die Forschenden am Nachmittag wieder in Richtung Jugendherberge Hannover. Der Abend klang dann noch mit einem Tanzabend, Skat spielen, Handball-WM schauen oder Billiard spielen aus.
Nachdem wir an den ersten drei Tagen der Forscherwoche hauptsächlich die klassischen Naturwissenschaften beleuchtet hatten, stand der Donnerstag ganz im Zeichen der Informatik. Begonnen haben wir den Tag wie gewohnt mit Frühstück in der Jugendherberge, bevor wir mit der Straßenbahn in Richtung der Hochschule Hannover fuhren. Dort angekommen, wurde uns die Möglichkeit geboten, spielerisch in die digitale Welt einzutauchen und unsere ganz eigenen Schaltungen aufzubauen. Besonders faszinierend war dabei, wie praxisbezogen und greifbar die komplex wirkenden Abläufe der Informatik doch eigentlich sein können. Anschließend stärkten wir uns mit einem individuellen Mittagessen und nutzten die Zeit, durch die zahlreichen Läden der Ernst-August-Galerie zu bummeln. Daraufhin ging es mit dem Zug weiter nach Hildesheim, wo wir am sogenannten "Science Slam" des Andreanum, also der Gastgeberschule der Forscherwoche, teilhaben konnten. Dabei handelt es sich um eine Art Wettbewerb, bei dem verschiedenste naturwissenschaftliche Themen in Kurzvorträgen vorgestellt werden. Nachfolgend kürt das Publikum dann den Sieger, also die insgesamt gelungenste Präsentation. Eingerahmt wurde die Veranstaltung von einem selbst gedichteten Song der Schüler des Andreanum, der uns noch Tage später nicht aus dem Kopf gehen wollte. Bevor es mit dem Zug zurück nach Hannover ging, stand abschließend noch der kulinarische Höhepunkt des Tages auf der Agenda: das Abendessen in einer gut besuchten Pizzeria. Unseren letzten gemeinsamen Abend ließen wir daraufhin als Gruppe mit Kartenspielen und guter Musik in der Jugendherberge ausklingen.
Am Freitag stand schließlich die Rückreise nach Hause an. Nachdem wir unsere sieben Sachen gepackt hatten, genossen wir noch ein letztes Mal das Frühstück in unserer Jugendherberge. Danach hieß es Abschied nehmen - von unseren Zimmern, unseren Forscherkollegen und den Lehrern der anderen Schulen. So bepackten wir anschließend Herr Werners Bus mit unseren Koffern und traten die Heimreise an, die von Musik und einigen Gesangseinlagen (zum Leiden unserer Lehrer) begleitet wurde. Wieder angekommen am Gymnasium, nach der etwa vierstündigen Fahrt, verabschiedeten wir uns nochmal voneinander, wodurch die diesjährige Forscherwoche für uns final zu Ende ging. Insgesamt sind wir sechs Schüler uns einig, dass die Forscherwoche eine großartige Möglichkeit bereitstellte, in die verschiedenen MINT-Bereiche praktisch reinzuschnuppern und viel Neues zu lernen. Hierbei möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Herrn Werner und Herrn Töpel bedanken, die uns diese tolle Erfahrung durch Ihre Organisation erst ermöglichten.
Bis auf ein Nächstes im folgenden Jahr in München :)
Teilnehmende (S. Wagner Kl.10b, M. Roth Kl.10b, C. Bardohn Kurs 11/1, S. Eidner Kurs 11/1, L. Dreßler Kurs 11/2, C. Wölfel Kurs 11/2)
2. Stufe der Thüringer Physik-Olympiade 2025 in Gera
Am 30. Januar 2025 fand die zweite Stufe der Thüringer Physik-Olympiade am Karl-Theodor-Liebe-Gymnasium in Gera statt. Auch in diesem Jahr war unser Gymnasium mit acht Schülerinnen und Schülern vertreten, die sich zuvor durch herausragende Leistungen für diesen Regionalausscheid qualifiziert hatten.
Bereits um 7:30 Uhr startete die Fahrt gemeinsam mit Physiklehrer Herrn Werner vom Schulparkplatz. Nach der Ankunft in Gera stellten sich alle Teilnehmenden in zwei Prüfungsräumen den Herausforderungen, die tiefgehendes physikalisches Verständnis sowie logisches Denken erforderten. Wie in den vergangenen Jahren umfassten die Aufgaben ein breites Spektrum physikalischer Themen: Mechanik, Wärmelehre, Elektrizitätslehre und Optik.
Im Anschluss an die anspruchsvolle Prüfungsphase stellte die gastgebende Schule eine Mittagsverpflegung bereit. Die Schülerinnen und Schüler hatten zudem die Möglichkeit, in einem separaten Raum verschiedene Filme und Dokumentationen zu sehen – unter anderem über die Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima oder ein Interview mit Alexander Gerst.
Am Nachmittag, gegen 15:00 Uhr, folgte dann die Siegerehrung. Dabei konnte unser Gymnasium auch dieses Jahr wieder mit starken Leistungen überzeugen und zahlreiche Preise mit nach Hause nehmen.
Danach erfolgte die Heimreise nach Zeulenroda. Besonders erfreulich ist, dass einige der Teilnehmenden nun die Chance haben, an der Landesrunde der Thüringer Physik-Olympiade teilzunehmen, die am 03. April 2025 in Erfurt ausgetragen wird. Aber ob es zur nächsten Stufe reicht oder nicht – die Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums haben bewiesen, dass sie zu den besten jungen Physikern in Thüringen gehören.
Luca B., Kurs 11/2 – 09.02.2025
Tag der Physik und Astronomie für Festkörperphysik am Helmholtz-Institut Jena
Am 19.03.2024 ging es für 8 naturwissenschaftsbegeisterte Schüler/innen der Klassenstufen 9-11 mit Herrn Werner auf nach Jena zum Veranstaltungsort am Max-Wien Platz. An der Physikalisch-Astronomischen Fakultät angekommen, stand der Tag nun ganz unter dem Motto “Materials in Life“. Uns erwarteten direkt viele interessante “Mitmach-Stationen“. Ein absoluter Hingucker an diesem Tag war das sogenannte “Gurkenkarussell“, welches mithilfe einer Vakuumkugel betrieben wurde. Die Funktionsweisen der Stationen wurden allen Interessierten immer sehr anschaulich erklärt, so auch im Falle des Karussells. Durch den mangelnden Luftdruck, der in der Vakuumkugel herrscht, verdampft das Wasser in den Gurken. Der Wasserdampf entweicht durch ein Loch am Ende der Gurke und wirkt nun wie eine Art Antrieb. So beginnt das Karussell zu kreisen. Im Laufe des Tages konnte man viele spannende Vorlesungen, deren Themen getreu dem Tagesmotto waren, im großen Hörsaal besuchen. Kurz nach 13.00 Uhr stand der Start des Stratosphärenballons an, ein weiteres Highlight der Veranstaltung. Ein Stratosphärenballon liefert Echtzeitdaten direkt aus dem Bereich der Stratosphäre (= der Bereich rund 15-50 km über dem Boden). Zum Abschluss stand noch eine Besichtigung der Labore für Festkörperphysik auf unserem Programm. Besonders gut hat uns die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Angebote gefallen. Vom Mikroskopieren, über unterschiedliche Beobachtungsgeräte der Astronomie, bis hin zu physikalischen Vorträgen über Physik im Alltag, es war für jeden etwas dabei. Auch wenn es nicht immer einfach war, die Hintergründe auf Anhieb zu begreifen, traten wir mit neuem Wissen und vielen Eindrücken gegen 16.00 Uhr die Heimreise nach Zeulenroda an.
Marlene R., Kl. 9b
Erster Platz beim Regionalfinale „Jugend forscht“ 2024
„Mach dir einen Kopf“ war das Motto des diesjährigen „Jugend forscht“-Wettbewerbes und das tat von unserem Gymnasium Henry S. aus dem Kurs 11. Seit er an einem Schnupperkurs der TU Ilmenau teilgenommen hat, beschäftigt sich Henry mit Vorliebe mit theoretischer Physik. In Zusammenarbeit mit Professor Runge dieser Technischen Universität und nach einem Praktikum bei der PI Ceramic GmbH beschäftigt Henry sich intensiv mit Piezoelektrizität. In seiner Arbeit für „Jugend forscht“ legt er die theoretischen Grundlagen dar. Zur besseren Veranschaulichung erstellte er dazu ein Computerspiel. Henry konnte die Jury beim Regionalfinale in Ostthüringen mit seinem fundierten Wissen und den durchdachten Antworten so überzeugen, dass er mit dem 1. Preis in der Kategorie Physik geehrt wurde. Gleichzeitig erhielt er den Sonderpreis der Handwerkskammer Ostthüringen. Henry darf nun am Landesfinale teilnehmen, zu dem wir ihm viel Erfolg wünschen.
Beim Landesfinale am 09.04.2024 in Jena erreichte Henry einen sehr guten 2.Preis und wurde mit zwei Sonderpreisen geehrt. Herzlichen Glückwunsch!
Mikroskopie mit der Handykamera und Nanopartikel
Das und mehr bot die Forscherwoche in Jena 18 Schülern und Schülerinnen aus ganz Deutschland vom 25.09.-29.09.2023. Seit 1994 organisieren mehrere Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet reihum diese Veranstaltung, zu der das Friedrich-Schiller-Gymnasium (FSG) sechs naturwissenschaftlich besonders interessierte Schüler und Schülerinnen entsandte um beispielsweise an universitären Vorträgen, Workshops und Himmelserkundungen teilzunehmen. „Auf diese Weise fördern wir Talente, die an MINT besonders interessiert sind“.
Schon am ersten Abend konnten die Schüler für den Sternhimmel und die aktuellen Sternbilder begeistert werden. Nach kurzer Erläuterung, wie man eine Sternenkarte richtig einstellt und abliest, ging es hinaus in die Nacht zur praktischen Erprobung auf eine Wiese im Wald. Die Karten über die Köpfe haltend entdeckten die Schüler im Norden den großen Wagen. Die fünffache Verlängerung der letzten zwei Kastensterne führte sie direkt zum Polarstern. Sie folgten in großem Bogen dem Schwung der Wagendeichsel nach links, wo sie den hellen Stern Arktur fanden, Hauptstern des Eistüten-förmigen Bärenhüters. Mit einem Laser zeigte ihnen der Astronom Sternbilder wie die Kassiopeia, den Schwan und den kleinen Wagen sowie das Sommerdreieck, das sich aus den Sternen Wega, Atair und Deneb zusammensetzt und besonders gut im Sommer und Herbst erkennbar ist. Die zugehörigen Sternbilder konnten die Nachwuchsastronomen mit der Sternkarte identifizieren. Am Ende fiel den Astronomiebegeisterten ein heller Stern nahe dem Horizont unterhalb des Polarsterns auf. „Mit der Karte haben wir herausgefunden, dass wir die Kapella entdeckt haben", freute sich A.A. (16) vom FSG.
In der 25 - Meter - Kuppel des Jenaer Planetariums konnten die Jungforscher und Jungforscherinnen die Erde auf einer wunderbar animierten Reise durchs Sonnensystem aus einer ganz anderen Perspektive betrachten: Beim Besuch auf dem Zwillingsplaneten der Erde, der Venus, musste sich ihr Raumschiff zuerst einmal durch die Atmosphäre dieses von Wolken komplett bedeckten Nachbarplaneten kämpfen, die fast vollständig aus CO2 besteht. Dieses Gas ist auch der entscheidende Grund für die lebensfeindlichen Temperaturen von 460°C, die auf der Venus herrschen. „Wenn der CO2-Gehalt auf der Erde weiter ansteigt, wird die Erde der Venus ähnlicher und das Leben auf der Erde schwieriger“, übertrug B.B. (16) die Erkenntnisse und folgerte: „Wir müssen unsere Erde wertschätzen.“
Eines der Highlights für die Jungforscher war der Workshop zur Nanomedizin. Hier galt es, nach einer prägnanten Einführung durch Frau Fruntke von der Chemisch Geowissenschaftlichen Fakultät der Uni Jena, selbst Nanopartikel zu erzeugen. Dazu ließen sie Milchsäure und Glykolsäure polymerisieren. Die Schüler führten den Nachweis mit einem Laser, dessen Licht von Partikeln gestreut wird, wenn ihre Größe etwa mit der Laserlichtwellenlänge übereinstimmt. Dann wird das Laserlicht in der zuvor klaren Lösung als Strahl sichtbar. Zudem sollten die eben erzeugten Nanopartikel mit der leuchtend roten Farbe „Nilrot“ beladen werden, die einen möglichen Wirkstoff simulierte. Aufgenommen durch die winzigen Partikel änderte sich dessen Farbe zu einem „hübschen pink“. Das Abladen des Wirkstoffs gelang gut in einem basischen Milieu.
„Nanopartikel werden verwendet um Medikamente an ganz bestimmte Orte im Körper zu transportieren. Dadurch können sie in geringeren Dosen verabreicht werden, wodurch sie den restlichen Körper weniger belasten und gleichzeitig besser wirken, weil ja die Medikamente genau an die gewünschte Stelle transportiert werden," erklärte C.C. (16). Gerade in der Krebsforschung sei dieses Verfahren vielversprechend.
Im Vortrag über "Polymere für Energieanwendungen" stellte Prof. Dr. Schubert vom Center for Energy and Environmental Chemistry neue Batterietypen vor und erläuterte, dass diese ohne das seltene Lithium und ohne Kobalt, welches oft unter Kinderarbeit abgebaut wird, mit organischen Polymeren arbeiten. Die Polymer-RF-Batterien sind sehr häufig wiederaufladbar, umweltfreundlicher als herkömmliche Batterien und haben einen kleineren CO2 - Fußabdruck. „Warum sind diese Batterien noch nicht weit verbreitet?“ wunderte sich D.D. (16). Einer der Gründe ist die geringere Dichte der Energie im Vergleich zu Lithiumbatterien, erfuhr die Jungforscherin.
Ein Handy lässt sich sehr einfach in ein Mikroskop verwandeln“, staunte E.E. (16). Im Workshop des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) zerlegten die MINT-Begeisterten die Kamera eines kaputten Handys. Sie trennten das Objektiv von der alten Kameraplatine ab und klebten es mit doppelseitigem Klebeband auf die Kamera ihres eigenen Smartphones – fertig! Hält man dieses Handymikroskop im richtigen Abstand, so kann man gedruckte Bilder in Punktmuster auflösen, Staubflocken analysieren oder die Webstruktur der Jeans erkennen. „Sogar die winzigen Goldfäden, mit denen der Sensor der kaputten Kamera mit der Platine verbunden ist, wurden sichtbar“, stellte E.E. fest.
„Ich habe richtig gemerkt wie ich immer mehr zur Seite gekippt bin, nach einer Runde mit dem Gesicht nach unten schaute und erst nach zwei Runden wieder nach oben“, berichtet F.F. (16) begeistert. Im Mitmachmuseum Imaginata konnten die MINT-Begeisterten mit mehr als 100 Exponaten in den Bereichen der optischen Täuschungen, der Physik und der Mathematik experimentieren. F.F. hatte ihren aufregendsten Moment in der Möbiusbahn, die in Jena durch eine Schiene gebildet wird und mit einer Art Achterbahnwagen von den Besuchern befahren werden kann.
Beim Möbiusband wird ein langer Papierstreifen zu einem Ring zusammengeklebt, nachdem ein Ende des Streifens auf die andere Seite gedreht wurde. Fährt man mit dem Finger auf der Oberseite des Papierstreifens entlang, so landet man nach einer Runde auf dessen Unterseite und benötigt zwei Runden, um wieder oben anzukommen. „Das wollte ich unbedingt ausprobieren!“, so F.F..
Den Abschluss der Forscherwoche bildete ein Kletter-Event in der Boulderhalle Jena. Das gemeinsame Tüfteln, wie sie für die kniffligen Routen am besten greifen und Balance halten konnten und die gegenseitige Unterstützung beim Klettern: „Los komm, das schaffst du, gleich bist du oben!“ schweißte die Schüler und Schülerinnen der verschiedenen Schulen nochmals zusammen. So erklommen sie manche Routen, die zunächst unbezwingbar schienen. Zwischen den einzelnen Klettergängen war Zeit sich über Erfahrungen der letzten Tage auszutauschen. „Bei solch einem Ereignis entstehen über die Landesgrenzen hinweg Freundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern“, freut sich Frau Brückner, begleitende Lehrerin von einem anderen Gymnasium.
Im nächsten Jahr wird die FoWo, wie die Teilnehmer sie liebevoll nennen, in Niedersachsen stattfinden. „Die Forscherwoche zeigt den MINT-Begeisterten, was Forschung erreichen kann, sie erleben, dass sie etwas bewirken können und lernen kennen, was sie an der Universität erwartet“, meint Herr Werner-Forster, FoWo-Beauftragter eines der Gymnasien. „Damit gewinnen sie die besondere Motivation, die auf eigenen Erfahrungen beruht.“
Exkursion des Kurses Physik eA 11 nach München
Der Physikkurs der 11. Klassen entdeckte Anfang Mai 2023 zusammen mit seinem Fachlehrer Herrn Müller und in Begleitung von Herrn Sippel einige physikalische Seiten Münchens. Gestartet wurde dies mit einem Besuch und einer Führung im Deutschen Museum, wo wir Musikinstrumente bestaunen, landwirtschaftliche Exponate besichtigen oder Flugzeuge und Raketen in Originalgröße teilweise begehen oder experimentell erforschen konnten. Eine 1,5 stündige kurzweilige Führung, u.a. mit Erklärungen zur Entstehung des Auftriebs, rundeten den äußerst interessanten Besuch im größten deutschen Technikmuseums ab. Am Abend ließen wir den Tag in einem Brauhaus gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen starteten wir frisch und ausgeruht am Frühstücksbuffet im Hampton by Hilton Hotel München in den Tag. Daraufhin fuhren wir in ausgeliehenen Vans zur TU München und besuchten dort den Uni-Campus in Garching. Im Max-Planck-Institut für Quantenoptik bekamen wir zuerst eine Führung und durften anschließend selbst Experimente mit Lasern im Photon-Schüler-Lab ausprobieren.
Zum Mittag wurden wir vom ehemaligen Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, Manuel Rieger, auf dem Campus herumgeführt und zu einem Vortrag von Prof. Jonathan Finley begleitete. Zum Abschluss durften wir verschiedene Labore der Optik/Quantenoptik besichtigen und erhielten dort spannende Erläuterungen von Physik-Doktoranden zu deren aktuellen Forschungen, z.B. des Wachstums von 2D Materialien mit Molekularstrahlepitaxie oder der Einzelphotonendetektoren-Entwicklung.
Zum großen Finale unserer Reise nahmen wir dann an einer Stadiontour in der Allianz Arena München teil und besuchten die FC Bayern-Erlebniswelt.
Insgesamt war dies für uns eine schöne, vielschichtige und interessante Exkursion und damit eine gelungene Abwechslung von unserem schulischen Alltag.
Anastasia G., Judith H.
Physikkurs eA 11
Erfolgreiche Teilnahme an der 2. Stufe der Physikolympiade
Am Donnerstag, 09.02.2023, fand in Gera am Osterland-Gymnasium die zweite Stufe der Physikolympiade statt. Unsere Schule trat mit 6 Schülern an, die sich alle platzieren konnten. In den Klassen 7, 8, 9 und 12 erreichten unser Teilhnehmer sogar jeweils den ersten Platz. In Klasse 11 belegten wir den Platz zwei und drei.
Die Schülerinnen und Schüler mussten vier Aufgaben lösen, in denen maximal 40 Punkte erreichbar waren. Edgar, Pauline und Fabian haben sehr gute Chancen, sich für die 3. Stufe der Physikolympiade am 30.03.2023 in Ilmenau qualifiziert zu haben. Herzlichen Glückwunsch!
Bericht 2. Runde Physikolympiade 2023
Am 09.02.2023 fuhren wir gemeinsam mit Herrn Werner, Frau Lehmann und 6 Schülern aus den Klassenstufen 7, 9, 11 und 12 zum Osterlandgymnasium Gera. Dort waren wir bis zum Mittag mit dem Bearbeiten der Aufgaben beschäftigt. Anschließend wurde uns vom Osterlandgymnasium ein kostenloses Mittagessen spendiert. Nach dem Mittagessen hatten wir die Möglichkeit, uns in Gera frei zu bewegen, solange die Lehrer mit der Korrektur unserer Arbeiten beschäftigt waren. Im Anschluss fand die Siegerehrung statt, bei der Schüler unserer Schule drei erste Platzierungen, zwei zweite Platzierungen und eine dritte Platzierung in ihren jeweiligen Klassenstufen belegen konnten. Schließlich begaben wir uns gemeinsam wieder nach Zeulenroda, sodass wir am Nachmittag alle wieder zu Hause waren.
Die zweite Runde der Olympiade hat mir dieses Mal besonders Mühe bereitet, da die Aufgaben der Klassenstufe 11 sogar von den Lehrern als besonders schwer betitelt wurden. Trotzdem hat der Tag mir Spaß bereitet und am Ende waren die Ergebnisse für mich zufriedenstellend.
Nils G., Kurs 11